Mitten im Ortsteil Krötenbruck erhebt sich die Dreieinigkeitskirche in Hof als Wahrzeichen und lebendiger Mittelpunkt der Gemeinde. Seit ihrer feierlichen Einweihung am 5. November 1961 verkörpert das Bauwerk nicht nur religiöse Identität, sondern auch eine beeindruckende Symbiose aus moderner Architektur und tief verwurzelter Symbolik.
Der schlichte, rote Klinkerbau, der durch seinen alleinstehenden Turm gekennzeichnet wird, ist das Werk des renommierten Hofer Architekten Horst Rudorf. Sein Entwurf besticht durch eine klare, reduzierte Formsprache, die sowohl Robustheit als auch Eleganz vermittelt. Die Verwendung von rotem Klinker verleiht dem Bauwerk eine erdige und zugleich warme Ausstrahlung, die im Kontext der 1960er Jahre den zeitgenössischen Sinn für Funktionalität und Ästhetik widerspiegelt. Der freistehende Turm wird dabei nicht nur zum visuellen Leuchtturm des Gebäudes, sondern symbolisiert auch den aufstrebenden Glauben und die Offenheit für neue architektonische Ideen jener Epoche.
Im Inneren der Kirche offenbart sich ein Raumkonzept, das sowohl auf die Bedürfnisse einer modernen Gemeinde als auch auf eine spirituelle Erfahrungswelt zugeschnitten ist. Die herabgezogene Holzdecke schafft ein behagliches Ambiente und vermittelt dem Besucher ein Gefühl der Geborgenheit. Mit einer Kapazität von rund 400 Personen gelingt es dem Kirchenraum, eine intime Atmosphäre zu schaffen, die den liturgischen Feiern und gemeinschaftlichen Zusammenkünften gleichermaßen gerecht wird. Diese architektonische Entscheidung zeugt von einer tiefen Überzeugung, dass der Ort des Gottesdienstes nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Hort des Miteinanders und der inneren Ruhe sein muss.
Zentraler Blickfang und spirituelles Herzstück der Dreieinigkeitskirche ist das kunstvoll gestaltete Altarbild von Günter Danco aus München. In warmen Farben und mit meisterhafter Symbolsprache wird hier die Dreieinigkeit – Vater, Sohn und Heiliger Geist – in einer innovativen, vielschichtigen Darstellung interpretiert. Das Motiv des Auges, des Fisches und der Flamme eröffnet dem Betrachtenden einen vielschichtigen Zugang zur sakralen Bedeutung: Das Auge steht dabei für die allsehende Präsenz Gottes, der Fisch als uraltes Symbol des christlichen Glaubens und die Flamme als Sinnbild des Heiligen Geistes, der Licht und Leben spendet. Diese abstrakte, aber zugleich tief verwurzelte Symbolik fordert zur Reflexion über das Mysterium des Göttlichen auf und lädt zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität ein.
Die Dreieinigkeitskirche ist weit mehr als ein Ort des Gebets; sie ist ein lebendiges kulturelles Erbe, das die Identität des Ortsteils Krötenbruck prägt. Hier treffen moderne architektonische Gestaltungsformen auf traditionelle Werte und laden Besuchende und Gemeindemitglieder gleichermaßen zu einem Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart ein. Die Kombination aus innovativem Design und tiefgründiger Symbolik macht die Kirche im Ensemble mit Pfarramt und Gemeinderäumen zu einem bedeutenden Zeugnis der geistigen und kulturellen Entwicklung der Region in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Dreieinigkeitskirche in Hof ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Architektur und Kunst zusammenwirken können, um Räume zu schaffen, die sowohl ästhetisch als auch spirituell berühren. Der schlichte rote Klinkerbau, die behagliche Innenraumgestaltung und das kunstvoll gestaltete Altarbild von Günter Danco schaffen ein harmonisches Gesamtbild, das nicht nur die Besuchenden in seinen Bann zieht, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Region leistet. Die schlichte Kirche steht damit als Symbol für den fortwährenden Dialog zwischen Tradition und Moderne und lädt alle ein, in ihrer faszinierenden Architektur und tiefen Symbolik einen Ort der Einkehr und Inspiration zu finden.
Dreieinigkeitskirche Hof-Krötenbruck
Ludwig-Uhland-Straße 11
95032 Hof